Fremdwaehrungskonten
Viele Anleger machen sich aufgrund der Euro-Staatsschuldenkrise Gedanken, wie sie ihr Geld außerhalb des Euro-Raumes sicher anlegen können. Sie müssen dazu nicht ins Ausland fahren, eine Möglichkeit sind Anlagen auf Fremdwährungskonten bei in Österreich oder Deutschland tätigen Banken. Diese sind täglich verfügbar, notieren aber nicht wie das Tagesgeldkonto in heimischer Währung, sondern beispielsweise in ungarischen Forint oder norwegischen Kronen. Sinn und Zweck einer Fremdwährungsanlage ist neben dem Profitieren von höheren Zinsen im Ausland die Realisierung von Währungskursgewinnen. Fremdwährungskonten sind einfach zu handhaben, beinhalten aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko: das Wechselkursrisiko.
Währungskursprognosen gehören zu den schwierigsten Voraussagen überhaupt. Man sollte eine klare Meinung zur Wirtschaftsentwicklung, den Kaufkraftverhältnissen, dem Zinsniveau, zu Marktbewertungen und somit zur Entwicklung des Wechselkurses der ausländischen Währung gegenüber dem Euro haben. Hat der Euro zum Zeitpunkt der Verfügung des Anlagebetrages aufgewertet, kann das eventuelle Zinsvorteile völlig aufzehren und zu hohen Verlusten führen.
Fremdwaehrungskonten: Zinsen und Gebuehren
Insbesondere Direktbanken bieten Konten in verschiedenen Währungen an, bei großen Online-Banken wie Brokerjet, comdirect, DAB-Bank oder Cortal Consors sind diese kostenlos. Dennoch lohnt sich ein Konditionenvergleich, denn bei einigen Banken ist das Konto an die Eröffnung eines kostenpflichtigen Wertpapierdepots gekoppelt, bei anderen fallen zusätzlich zur Differenz zwischen An- und Verkaufsdevisenkurs Umrechnungsgebühren (Konvertierungsgebühren) für die Euro-Einzahlungen an. Diese können die Rendite der Fremdwährungsanlage beträchtlich mindern. Teilweise werden auf den Konten Zinsen gezahlt. Bei den weltweit am häufigsten genutzten Währungen – Dollar, Pfund, Yen oder Schweizer Franken – gibt es kaum Guthabenszinsen. In weniger stabilen Währungen, beispielsweise südafrikanischen Rand oder der türkischen Lira, werden vergleichsweise hohe Zinsen gezahlt. Aufschluss bringt hier ein Fremdwährungskonten Vergleich der verschiedenen Anbieter. Die in Euro umgerechneten Zinsen unterliegen ebenso wie die erzielten Währungsgewinne der Abgeltungsteuer bzw. Kursgewinnsteuer.
gesetzliche Einlagensicherung beachten
In seine Überlegungen bei Anlageentscheidungen sollte der Anleger auch die Einlagensicherung der Fremdwährungskonten einbeziehen. Die gesetzliche Einlagensicherung gilt nur für Euro- oder EU-Währungsanlagen. Im Insolvenzfall einer Bank greift zwar bei anderen Währungen die freiwillige Einlagensicherung der jeweiligen Institutsgruppe, jedoch ist es nicht ratsam, sich darauf zu verlassen. Dabei sind Währungskursverluste nicht auszuschließen und die vorhandene Entschädigungssumme könnte nicht für alle Anleger ausreichen.