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Aug 14 / Admin

Studie: Trend zu Aktien setzt sich fort

Allem Anschein nach haben die deutschen Bundesbürger ihren Glauben in Aktien wiedergefunden. Einer Studie zufolge hat sich die Anzahl an Kapitalanleger binnen eines Jahres um 1,9 Millionen erhöht.

Zu einem Höhepunkt in diesem Ausmaß kam es zum letzten Mal im Jahr 2000. Der Auslöser für diese Entwicklung ist vor allem die Angst der Deutschen vor den Auswirkungen der Eurokrise in Form von Überschuldung sowie Geldentwertung.

Steigerungsrate bei der Aktienquote vergleichbar mit der Zeit des Neuen Marktes

Frankfurt am Main – Insbesondere die deutschen Bürger haben streng genommen den Ruf vergleichsweise wenig Vertrauen in die Börse zu haben. Wenn man einen globalen Vergleich anstellt, dann sind es vor allem Bürger aus Großbritannien oder den USA, die in Aktien investieren. Das Gleiche gilt für Niederländer oder Dänen. Dort gibt es im Vergleich zu den Deutschen viel mehr Aktieninhaber. Dennoch gab es einen Wandel. Angesichts tiefer Sparzinsen sowie der anhaltenden europäischen Krise ist die Investition in Aktien für den Deutschen wieder lohnenswert.

Gemäß Aussagen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) haben in der ersten Jahreshälfte bereits 10,2 Millionen Deutsche unmittelbar oder über Umwege ihr Geld in Wertpapiere investiert.

Insgesamt sind es 15,7 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung. Wenn man diese Tendenz mit derselben Zeitspanne im vorherigen Jahr vergleicht, wird deutlich, dass es sich um eine Erhöhung um 1,9 Millionen handelt. Eine ähnlich große Steigerung gab es zuletzt im Jahr 2000. Zu dieser Zeit ging die Telekom an die Börse und lockte 3,6 Millionen neue Anleger an die Börse. Das Meinungsforschungsinstitut TNS-Infratest hat die Daten ermittelt.

Kaum Alternativen zum Aktieninvestment

Franz-Josef Leven, der Direktor von DAI, vertritt die Meinung, dass die Anleger, die während der Krise am Finanzmarkt den Aktien den Rücken zugewandt haben, nun wieder da sind. Vor dem Hintergrund der Eurokrise ist es vor allem die Aktie, der ähnlich wie eine Immobilie ein hoher Sachwert zugeschrieben wird. Falls es zu einer Inflation kommt, werden beide für sicher gehalten. Darüber hinaus bringen momentan deutsche Staatsanleihen nur wenig Geld ein. Die Gewinnspanne ist so klein, dass sie nicht einmal dazu in der Lage ist, eine Inflation zu kompensieren.

Leven wies aber darauf hin, dass man noch nicht von einer definitiven Konsolidierung der Aktionärszahlen ausgehen kann. In der Hochphase 2001 gab es in Deutschland sogar beinahe 13 Millionen Aktieninhaber und Fondsbesitzer. Danach lehnten aber mehrere kleine Anleger die Aktien wieder ab, da sich ihr eigenes Vermögen infolge des Kursverfalls, des Börsenzusammenbruchs und der Krise am Finanzmarkt drastisch verringerte.